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Seitenhiebe: Komödie vs. Stempelkultur

Von politischer Korrektheit bis hin zur „Abschaffung der Kultur“ – „wach“ zu bleiben, scheint der neue schlimmste Albtraum der Komiker zu sein. Humor ist zwar eine Antwort auf den bröckelnden Zustand der Welt, aber wie „PC“ kann man sein, wenn es um beleidigende Witze geht?

Die Komödie geht mit der Zeit und kann ein wirkungsvolles Instrument der Gesellschaftskritik sein. Wie die Komikerin Aislinn Kane, Gründerin der Gays and Theys Comedy in Wien, es ausdrückt: Comedy ist der ehrlichste Weg, um zu zeigen, was unsere aktuellen gesellschaftlichen Werte sind.

Indem sie sich über die Kirche, die Polizei, den Staat, öffentliche Personen oder jegliche Art von Politikern lustig machen, kann das Genre alles thematisieren, von autoritären Regimen bis hin zu alltäglichen Missverständnissen. Wie weit man dabei gehen kann, bleibt verhandelbar, da dies ernste politische Konsequenzen haben kann.

Im Gegensatz zu der vorherrschenden Kultur der voreiligen Schlüsse öffnet Humor den Menschen den Blick für andere Perspektiven. Homer Hakim, Besitzer des Comedy Pub in Wien, sagt ganz klar, dass er niemandem vorschreiben will, worüber er Witze macht.

Comedy ist aber nicht von Natur aus fair. Sie ist seit langem ein Vehikel für negative Stereotype, sei es Queer- und Transphobie, Rassismus, Sexismus, Behindertenfeindlichkeit usw. Der Beruf des Komikers ist dafür bekannt, diskriminierend zu sein.

Oftmals sind diejenigen, die sich am meisten über die „Stempelkultur“ beschweren, in Machtpositionen und für ihre problematischen Ansichten und Haltungen bekannt. Das geht manchmal so weit, dass sich Milliardäre aus dem Showbusiness darüber beschweren, dass sie einfach nichts mehr sagen dürfen, weil diese Frauen/Trans-Menschen/Missbrauchsüberlebenden/Obdachlosen und andere Tyrannen einfach keinen Spaß mehr verstehen.

Anstelle von „nach unten schlagen“ verwendet Jannis Panagiotidis den Begriff „zur Seite schlagen“, d. h. sich über Menschen lustig zu machen, die der gleichen Gruppe angehören wie man selbst. Um andere nicht zu beleidigen, sondern um Raum für Witze über die Nuancen unserer unterschiedlichen Lebenserfahrungen zu lassen.

Aislinn Kane ist eine in Kalifornien geborene und in Wien lebende Komikerin und Gründerin von Gays and They Comedy in Wien.

Jannis Panagiotidis ist wissenschaftlicher Leiter des Research Center for the History of Transformations (RECET) an der Universität Wien. Er ist auf die Geschichte der Migration spezialisiert und schreibt regelmäßig für Eurozine.

Homer Hakim ist ein in Wien lebender afghanischer Komiker und Gründer des Comedy Pubs, dem einzigen Lokal, das sich ganz der Stand-up-Comedy in Wien verschrieben hat.

Wir treffen uns mit ihnen im Kunstverein Alte Schmiede, Wien.

Kreatives Team

Réka Kinga Papp, Chefredakteurin
Merve Akyel, künstlerische Leiterin
Szilvia Pintér, Produzentin
Zsófia Gabriella Papp, ausführende Produzentin
Salma Shaka, Schriftstellerin und Herausgeberin
Priyanka Hutschenreiter, Projektassistentin

Verwaltung

Hermann Riessner Geschäftsführer
Judit Csikós Projektleiterin
Csilla Nagyné Kardos, Büroverwaltung

OKTO-Besatzung

Senad Hergić Produzent
Leah Hochedlinger Videoaufnahme
Marlena Stolze Videoaufnahme
Clemens Schmiedbauer Videoaufzeichnung
Richard Brusek Tonaufnahme

Video-Crew Budapest

Nóra Ruszkai, Tontechnik
Gergely Áron Pápai, Fotografie
László Halász, Fotografie

Postproduktion

Nóra Ruszkai, leitende Video-Editorin
Réka Kinga Papp, Gesprächsredakteurin

Art

Victor Maria Lima, Animation
Cornelia Frischauf, Titelmusik

Untertitel und Untertitel

Julia Sobota, Daniela Univazo, Mars Zaslavsky, Marta Ferdebar, Olena Yermakova, Farah Ayyash

Veranstaltet vom Kunstverein Alte Schmiede, Wien.

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Freizügigkeit: Eine europäische Dialektik von Jannis Panagiotidis

Weitere Quellen

Konflikt, Engagement und Angst: Postsowjetische Migranten in Deutschland und Krieg in der Ukraine von Nino Aivazishvili Gehne, Alina Jašina-Schäfer und Jannis Panagiotidis

Offenlegung

Diese Talkshow ist eine Produktion von Display Europe.

Dieses Programm wird durch das Programm Kreatives Europa der Europäischen Union und die Europäische Kulturstiftung kofinanziert.

Die hier geäußerten Ansichten und Meinungen sind ausschließlich die der Autoren und Redner und spiegeln nicht unbedingt die der Europäischen Union oder der Europäischen Exekutivagentur für Bildung und Kultur (EACEA) wider. Weder die Europäische Union noch die EACEA können für sie verantwortlich gemacht werden.

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