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TikTok-Populismus

Ein Europatag Spezial

Der 9. Mai ist der Jahrestag der 1950 Schuman-Erklärung, in der die Schaffung einer Europäischen Gemeinschaft für Kohle und Stahl vorgeschlagen wurde, die die wirtschaftlichen Interessen zusammenführen sollte. Es war der erste Schritt zur Vereinigung der europäischen Großmächte.

Nach dem Zweiten Weltkrieg führte die Aussicht auf Frieden und Einheit die Länder zusammen und führte schließlich 1958 zur Gründung des Europäischen Parlaments. Seitdem ist die EU exponentiell gewachsen, sowohl geografisch als auch in ihrer institutionellen Reife. Seit mindestens einem Jahrzehnt erlebt sie jedoch eine stetige Zunahme von Rechtspopulismus, sozialer Fragmentierung, Wirtschaftskrisen und Euroskepsis.

Finden Sie die Sendung im Podcast-Format auf dem Cultural Broadcasting Archive oder auf einem beliebigen Podcast-Aggregator unter dem Namen Standard Time talk show.
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Ein Kernproblem besteht darin, dass die Bevölkerung der Mitgliedstaaten dazu neigt, sich mit der EU durch ihre lokale Politik zu beschäftigen. Die Beteiligung an den Wahlen zum Europäischen Parlament ist in der Regel geringer als bei nationalen und lokalen Wahlen, und das liegt daran, dass sich die EU-Wahlen für die meisten Bürger einfach zu weit von ihrem Alltag entfernt anfühlen und als zweitrangig betrachtet werden.

Das Ansehen der EU scheint sich etwas verbessert zu haben seit den letzten Wahlen 2019. Im Vergleich zu 2014 gab es z.B. einen Anstieg der Jungwähler um 50%. Trotz dieses Anstiegs sind viele immer noch desinteressiert, wobei einige nicht einmal wissen, wann die Wahltermine in ihrem jeweiligen Land sind. 

Mit der Technologisierung hat sich auch die Art der Stimmabgabe drastisch verändert. Mehr als die Hälfte der Jugendlichen in der EU informiert sich über soziale Medien, was sie anfällig für digitale Propaganda macht. Die Rechtsextremen haben zum Beispiel TikTok entdeckt und nutzen es nun, um Stimmen zu gewinnen.  

Die demokratische Beteiligung ist eines der Hauptthemen der Maastricht-Debatten, bei denen die Spitzenkandidaten der europäischen Parteien drei von den Europäern gewählte Prioritäten ansprechen. Die beiden anderen Themen sind der Klimawandel und die Außenpolitik, über die wir in den kommenden Monaten im Zuge der Wahlen zum Europäischen Parlament ebenfalls in dieser Sendung berichten werden.

Die heutigen Gäste

Ivana Dragičević ist eine preisgekrönte Journalistin, Autorin und Gründerin von Europe Future Center. Sie ist die Chefredakteurin von N1 Television, einer exklusiven CNN-Niederlassung für die Region Adria-Balkan. Ivana ist die Autorin mehrerer Dokumentarfilme, darunter die Serien Voters 2024 und Future of Europe in Zusammenarbeit mit dem Europäischen Parlament, sowie der beiden gefeierten Bücher – (Un)gleich (2018), über globale Ordnung und Ungleichheit, und (Un)gesichert, über die Zukunft der Sicherheit in der Welt (2023.) 

André Wilkens ist Direktor der Europäischen Kulturstiftung in Amsterdam. Er ist außerdem Vorstandsvorsitzender der Tactical Tech Cooperative, Mitbegründer der Initiative Offene Gesellschaft, und Gründungsmitglied des European Council on Foreign Relations. Er beschäftigt sich mit europäischen und internationalen Angelegenheiten, Gleichberechtigung, Klimawandel und einer menschlicheren digitalen Welt. Er ist Autor von zwei Büchern über Europa und die Digitalisierung.

Michael Zeller  ist Assistenzprofessor für Vergleichende Politikwissenschaft an der Ludwig-Maximilians-Universität in München. Er promovierte an der Central European University und arbeitete an dem Projekt: ‚Building Resilience against Violent Extremism and Polarisation‘ (BRaVE). Derzeit ist er Fellow am Institut für die Wissenschaften vom Menschen in Wien und erforscht den Rechtsextremismus (RWE) in Europa. Er ist Mitglied des Radicalisation Awareness Network Policy Support (RAN PS) und des European Research Community on Radicalisation (ERCOR) Researchers‘ Directory. 

Wir treffen uns mit ihnen in der IWM-Bibliothek 

Kreativteam

Réka Kinga Papp, Chefredakteurin
Merve Akyel, Art Director
Szilvia Pintér, Produzentin
Zsófia Gabriella Papp, Digitaproduzentin
Salma Shaka, Autorin-Redakteurin
Priyanka Hutschenreiter, Projektassistentin

Management

Hermann Riessner, Geschäftsführer
Judit Csikós, Projektleiterin
Csilla Nagyné Kardos, Büroverwaltung

OKTO Crew

Senad Hergić, Produzent
Leah Hochedlinger, Videoaufnahme
Marlena Stolze, Videoaufnahme
Clemens Schmiedbauer, Videoaufnahme
Richard Brusek, Tonaufnahme

Postproduktion

Milan Golovics, Dialogbearbeitung
Nóra Ruszkai, Videoschnitt
István Nagy, Postproduktion

Kunst

Victor Maria Lima, Animation
Cornelia Frischauf, Titelmusik

Bildunterschriften und Untertitel

Julia Sobota, Daniela Univazo, Mars Zaslavsky, Marta Ferdebar, Olena Yermakova, Farah Ayyash

Hosted by

Die Bibliothek des Instituts für Humanwissenschaften.

Verwandte Lektüre

Schwerpunkt: Stimmung in der Union, Eurozine.
Podcast: Kein Auge zudrücken.

Quellen

David vs. Goliath der Wahlbeteiligung: Warum ist die Beteiligung an EU-Wahlen so niedrig? von Florian Gasser, Eurac.

Europawahlen: Wie engagiert sind junge Menschen? von Ilaria Federico, Euronews.

Ihr Leitfaden für die Europawahl 2024 in 9 Charts, Politico.

Europas extreme Rechte nutzt TikTok, um die Stimmen der Jugend zu gewinnen von Clothlide Goujard, Elisa Braun, und Mark Scott, Politico.

Enthüllung

Diese Talkshow ist eine Produktion von Display Europe: eine bahnbrechende Medienplattform, die in öffentlichen Werten verankert ist.

Diese Sendung wird kofinanziert durch das Programm Kreatives Europa der Europäischen Union und die Europäische Kulturstiftung.

Wichtig ist, dass die hier geäußerten Ansichten und Meinungen ausschließlich die der Autoren und Referenten sind und nicht unbedingt die der Europäischen Union oder der Europäischen Exekutivagentur für Bildung und Kultur (EACEA) widerspiegeln. Weder die Europäische Union noch die EACEA können für sie verantwortlich gemacht werden.

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